Was der Einsatz von Spam-Filtern bringt

Viele Firmen kämpfen mit Spam-Filtern gegen die unerwünschten Mails, die täglich die Postfächer verstopfen. Deutsche Forscher haben nun errechnet, dass sich der Einsatz eines Spam-Filters in Unternehmen lohnen kann - aber nicht lohnen muss.

Mindestens 70 Prozent des globalen E-Mail-Aufkommens sind Spam-Mails – manche Sicherheitshersteller und Marktforscher sprechen je nach Region sogar von einem Anteil von über 90 Prozent unerwünschter Nachrichten am gesamten Mailaufkommen. Da scheint es offensichtlich, dass Maßnahmen ergriffen werden müssen, um die Spamflut einzudämmen – am besten mittels Filtern, entweder als Software oder als Appliance, sagen die Hersteller.

Stimmt das? In einer gemeinsamen wissenschaftlichen Studie (PDF) der Universitäten Hamburg und Köln sowie des Forschungsinstituts zur Zukunft der Arbeit (IZA) in Bonn wurde nun jedoch untersucht, ob sich der Einsatz von Spam-Filtern in Unternehmen wirklich lohnt. Die englischsprachige Untersuchung wird kostenlos zum Download bereitgestellt.

Für die Studie wurden 1000 Angestellte einer großen deutschen Universität zu ihrer E-Mail-Nutzung und zu ihrer Spam-Belastung befragt. Zur Berechnung der Ersparnis durch Spam-Filter verglichen die Forscher Nutzer, die für ihr Postfach einen Spam-Filter installiert haben, mit möglichst ähnlichen Nutzern, die keinen Filter einsetzen. Durch diesen Vergleich sollte die tatsächliche Ersparnis an Arbeitszeit ermittelt werden.

Die Ergebnisse zeigen, dass sich durch den Einsatz eines Filters der Zeitaufwand im Durchschnitt um rund 440 Minuten pro Jahr und Mitarbeiter reduzieren lässt – das entspricht einer Ersparnis von 35 Prozent der pro Jahr und Mitarbeiter durch Spam verschwendeten Arbeitszeit. Insgesamt scheint sich für Unternehmen die Installation von Filtern also zu lohnen.

Themenseiten: IT-Business, Mittelstand, Spam, Strategien

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